
Keine Fotos von Kindern ins Internet stellen?
Es gibt gute Grüne absolut keine Fotos von Kindern ins Internet zu stellen oder zu verschicken. Ich werde es (wahrscheinlich) dennoch machen.
Privatsphäre
Kinder haben das Recht auf Privatsphäre! Bis die Kinder 18 sind, sind sie nicht in der Lage die rechtliche Situation um die Privatsphäre herum richtig einzuschätzen. Selbst wenn sie schon sprechen können und vergewissern dass sie ok damit sind, wissen sie nicht was ein Foto im Netz bewirken kann.
Wir wissen es nicht mal was mit den Fotos der Kinder im Internet geschieht, woher sollen es die Kinder wissen? Mit jeder Information über das Kind kreieren wir einen auf die Ewigkeiten ins Netz eingebrannten Fingerabdruck, der auch später noch für Erpressung, Mobbing und für pädophile Zwecke verwendet werden kann.
Warum wir gern Fotos von unseren Kindern teilen
Kinder sind unser ganzer Stolz. Fast alle Eltern sind sich einig: Unser Kind ist das Beste und wir sind stolz Eltern dieses perfekten Wesens zu sein. Das möchten und können wir nicht für uns behalten. Was aber noch wichtiger ist: wir wollen unsere beschützen. Nicht im schlimmsten Alptraum wollen wir es wahrhaben dass es Menschen gibt, die unseren Kindern etwas Böses antun wollen.
Missbrauch für pädophile Zwecke
Auf allen Plattformen werden selbst ganz alltägliche Kinderfotos für pornografische Zwecke missbraucht. Es spielt dabei keine Rolle wie alt das Kind ist, wie es aussieht, was es anhat, wo und wofür das Foto gemacht wurde. Pädophile können absolut jedem Foto etwas abgewinnen. Es ist einfach ekelerregend, aber es ist die Welt, in der wir leben.
Fotos ziehen Stalker und Sexualtäter an
Kinderschänder sind nicht nur die Pädophilen. Oft sind es Menschen, die einem nah stehen oder im näheren Umkreis leben und durch die Fotos auf unser Kind aufmerksam gemacht werden.
Durch die Bilder versorgen wir sie mit auch Informationen über die Aufenthaltsorte der Kinder, deren Routinen, Hobbys, usw.
Kriminelle können leicht herausfinden wie unsere Kinder heißen, wo sie in den Kindergarten gehen, wie ihr Kinderzimmer aussieht, was ihre Lieblingsspielsachen sind und vieles mehr.
„Für einen Täter ist es dann nicht schwer, an das Kind heranzukommen.“ warnt der Brandenburger Cyberkriminologe Thomas-Gabriel Rüdiger. „Es gab bereits Fälle, in denen Stalker über die Reflexion in der Pupille auf einem Selfie den Wohnort ausfindig gemacht haben.“
Könne Fotos später für Mobbing missbraucht werden?
Schaust du gern Familienfotos an wo du nackt warst? So dir Sabber aus dem Mund lief? WO du zum ersten mal auf dem Topf saßt? Wo du mit offenen Mund auf dem Sofa lagst? Hättest du gern die Fotos mit deiner ganzen Schulklasse angeschaut? Mit deinen Kollegen? Deinem Chef? Dein Kind wird es vielleicht nicht wollen. Manchester lacht über solche Aufnahmen, für viele sind diese aber megapeinlich.
Entscheidungskriterien
Würde ich solch ein Bild von mir selbst im Netz sehen wollen? Auch daran sollten Eltern denken. Der erste Gang aufs Töpfchen oder das Einnicken mit offenem Mund auf dem Babystuhl: Dass das sehr intime Momente ihres geliebten Kindes sind, scheinen viele vollkommen zu vergessen. „Für den späteren Teenager sind solche Aufnahmen höchst peinlich“, sagt Jerke im Gespräch mit unserer Redaktion. „Vor allem liefern Eltern möglichen künftigen Mobbern ihres eigenen Kindes geradezu Steilvorlagen.“ Sie warnt: „Das Internet vergisst nichts. Was ich dort hineinstelle, bleibt.“
Die deutsche Bloggerin Toyah Diebel veranschaulicht t gemeinsam mit dem Schauspieler Wilson Gonzalez Ochsenknecht hier ganz gut was gemeint ist: „So ein Bild von Dir würdest du nie posten? Dein Kind auch nicht.“
Warum Fotos von meinem Kind ohne dass ich es wollte ins Netz kamen
Auch wenn ich selbst keine Fotos öffentlich gepostet habe, haben es Verwandte und Bekannte für mich übernommen. Teilt mein ein Foto auf WhatsApp, ist es in Handys drin und mach früher oder später dein Runde. Wo das Baby noch kein war, haben wir ein Absolutes Handybildverbot erteilt. Dennoch haben Verwandte in der Minute, wo ich das Baby meinem Mann gegeben habe um auf Toilette zu gehen, Fotos vom Baby geschossen. Er hat’s nicht gesehen. Und am nächsten Tag tauchten diese im Familienclan auf. Wenn das Kind erstmal älter ist und mehr „unterwegs“ ist, machen auch ganz fremde Schnappschüsse. Auf Geburtstagsfeiern, Spielplätzen, in Restaurants und einfach auf der Strasse hat jeder ein Handy dabei und viele nutzen es zum Bilder schießen. Das erste Foto, was von vielen Babys veröffentlicht wird, ist das aus dem Krankenhaus. Das habe ich ich damals verweigert.
Ich werde wahrscheinlich Fotos posten
Obwohl ich bisher (zum Zeitpunkt des Schreibens hier) noch keine Fotos öffentlich sichtbar gepostet habe, werde ich es im Zukunft höchstwahrscheinlich tun. Wir Fotografieren gern, Bloggen und erzählen Geschichten über Bilder. Das Kind ist aus unseren Geschichten nicht wegzudenken. Wenn die Bilder nicht peinlich sind, werde ich unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Verbrecher auf uns aufmerksamer gemacht werden, Fotos posten. Und (zurecht) mein Leben in Angst und Bange verleben.
Falls du Tipps möchtest:
- im Zweifel lieber kein Bild posten
- gehört das Foto wirklich ins Netz?
- Muss das Gesicht des Kindes gezeigt werden?
- Ist das Kind nackt drauf?
- Wenn das Foto von dir wäre, wäre es dir peinlich es deinem Chef zu zeigen?
- keine Namen, Adressen, Orte, Events, Geburtstage preisgeben
- zeige das Foto deinen Lieben wenn du sie siehst anstatt es auf SM zu teilen oder mit dem Handy zu schicken